"Stolpersteine" für Opfer des NS-Regimes
Im Rahmen einer Initiative des Vereins für Gedenkkultur Graz und des Centrums für Jüdische Studien wurden am Campus der Universität Graz "Stolpersteine" verlegt, die an die Schicksale vertriebener Studierenden und Lehrenden erinnern, die nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 zur Flucht gezwungen wurden.
Das Zentrum übernimmt dabei die Patenschaft eines Stolpersteins für Josef Markus, einen Studenten der Rechtswissenschaften.
Biographische Infos zu Josef Markus und anderen vertriebenen Studierenden
Die Verlegung der Stolpersteine fand am 24. Oktober 2023 am Uni-Campus (der Stein für Josef Markus befindet sich vor der Universitätsbibliothek) statt, die Zeremonie war gerahmt von feierlicher Musik und berührenden Ansprachen.
„Die Stolpersteine, die wir heute hier verlegen, sind Erinnerungen an individuelle Schicksale, an Angehörige der Universität, die aus unserer Mitte gerissen wurden. Durch das Niederlegen dieser Steine verpflichten wir uns, ihre Erinnerung zu bewahren und die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Diese Stolpersteine sind nicht nur Erinnerung an vergangene Tragödien. Sie sind Mahnung für die Gegenwart und Zukunft“, unterstreicht Rektor Peter Riedler.
„Mit den Stolpersteinen am Campus der Universität Graz setzten wir gemeinsam ein weithin sichtbares Zeichen zum Gedenken an 15 Menschen, die bis 1938 zur Universität gehört haben und dann ausgegrenzt, ausgeschlossen und vertrieben oder ermordet worden sind. Sie sind Zeichen des Gedenkens und ebenso Appell und Mahnung, dass es heute an uns allen liegt, im richtigen Moment Nein zu sagen und Antisemitismus, Menschenverachtung und Einhalt zu gebieten“, so Daniela Grabe, Obfrau des Vereins für Gedenkkultur.